Unsere Geschichte

Die Stiftung „Singen mit Kindern“ wurde am 15. Dezember 2001 in Stuttgart gegründet.  Zur Gründungsversammlung erschienen Vertreterinnen und Vertreter von 40 Institutionen und Einzelpersönlichkeiten. Gemeinsam brachten sie mit Beiträgen in unterschiedlicher Höhe das Grundkapital der Stiftung in Höhe von 100.000 DM auf und gründeten die heutige Stiftung.

Der Vorläufer der Stiftung war das „Bündnis für das Singen mit Kindern“, das die damalige Kultusministerin Annette Schavan gemeinsam mit Kultusstaatssekretär Rudolf Köberle auf den Weg gebracht hatte – eine Einrichtung, die damals einzigartig in Deutschland war.

Das „Bündnis für das Singen mit Kindern“

Die Entstehungsgeschichte dieses Bündnisses ist eng verbunden mit einer internationalen Musikexperten-Konferenz, die 1997 im schweizerischen Biel stattfand. In einem Vortrag berichtete die AKER-Organisation Kopenhagen von einer weltweiten Untersuchung zum Thema Singen mit Kindern. Südkorea war demnach Spitzenreiter bei der Pflege des Kinderliedes. Schweden stand in Europa auf dem ersten Platz. Der AKER-Bericht zeigte aber auch, dass Deutschland bislang zu den Ländern gehörte, in denen besonders wenig mit Kindern gesungen wurde. Das sollte sich ändern: Staatssekretär Köberle rief 200 Persönlichkeiten des Landes Baden-Württemberg aus den Bereichen Kultur, Gesellschaft und Politik dazu auf, sich dem geplanten „Bündnis für das Singen mit Kindern“ anzuschließen. Sie alle sollten das Ministerium unterstützen, damit wieder mehr mit Kindern gesungen wird. 120 der aufgerufenen Personen sicherten ihre Unterstützung zu. So wurde am 20. Mai 2000 im Haus der Abgeordneten in Stuttgart dieses Bündnis geschlossen, unter Vorsitz von Staatssekretär Köberle.

Die Bündnismitglieder gründeten Arbeitsgruppen für verschiedene Themen:

  • Singen in Kindergarten und Kindertageseinrichtungen
  • Singen in der Grundschule
  • Singen in der Familie
  • wissenschaftliche Arbeiten zum Singen mit Kindern
  • strukturelle Maßnahmen

Aus den Ergebnissen der Arbeitsgruppen entstand die „Agenda 2000“. Sie enthielt die gesammelten Maßnahmen und Vorschläge, die in den kommenden zehn Jahren verwirklicht werden sollten. An den Diskussionsrunden der Arbeitskreise nahmen über 80 Personen teil und sie kamen im Sommer 2001 zu einem gemeinsamen Resultat:

„Wir benötigen ein operatives Zentrum, um mit der Umsetzung der vielen Maßnahmenvorschläge beginnen zu können.“

 

Die Stiftung „Singen mit Kindern“

Daher wurde die Stiftung „Singen mit Kindern“ noch im gleichen Jahr am 15. Dezember 2001 gegründet. Im Frühjahr 2002 übernahm Sonja Gräfin Bernadotte von der Mainau den Vorsitz für den neuen Stiftungsvorstand. Nach ihrem Tod im Jahr 2008 wurde Gräfin Sandra 2009 zur Vorsitzende gewählt. Sie ist die Frau des ältesten Sohnes von Gräfin Sonja. Im Jahr 2016 schließlich übergab sie den Vorsitz an die heutige Vorsitzende Gerlinde Kretschmann.

Der Stiftungsbeirat

Ministerialdirektor Thomas Halder hatte einen Vorschlag für die Zusammensetzung des Beirats, einem weiteren Organ der Stiftung: Hier sollten sich möglichst viele Kräfte des Landes bündeln, die sich für die musikalische Bildung von Kindern einsetzen. Dazu gehören die Kirchen, die Elternvertretungen, der Landesmusikrat, die geistlichen und die weltlichen Musikbünde und viele weitere Musikinstitutionen.
Und so setzt sich der Beirat heute aus insgesamt 40 Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen im Landtag, des Kultus-, des Sozial- und des Wissenschaftsministeriums, kirchlicher Institutionen, der Elternvertretungen, der Musikbünde sowie aus Gründungsmitgliedern zusammen. Den Vorsitz im Beirat der Stiftung übernahm im Jahre 2002 Kultusstaatssekretär Helmut Rau. Nach seiner Ernennung zum Kultusminister 2005 wurde Dr. Monika Stolz, damals Staatssekretärin im Kultusministerium, die neue Vorsitzende. Von 2013 bis 2018 war Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung und Präsident des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg, Beiratsvorsitzender. 2018 übernahm Matthias Hanke, Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, den Vorsitz im Beirat der Stiftung „Singen mit Kindern“.

Der Stiftungsrat

2013 wurde die Stiftung bei einer Satzungsänderung um ein zusätzliches Organ erweitert: den Stiftungsrat. Teile der Aufgaben des Beirats wurden dabei auf den Stiftungsrat übertragen. Der Stiftungsrat umfasst vier Personen, der Vorsitzende war Josef Offele, der Präsident des Badischen Chorverbands. Im Zuge einer Satzungsänderung wurde der Stiftungsrat 2019 aufgelöst. Die Aufgaben des Stiftungsrats gingen auf den Beirat über.

Der Förderkreis

Das ursprüngliche „Bündnis für das Singen mit Kindern“ bestand aus zahlreichen Persönlichkeiten. Nicht alle übernahmen Aufgaben im Beirat oder im Vorstand der Stiftung. Wie konnte man sie weiterhin mit einbinden und dazu motivieren, sich auch künftig zu engagieren? Kultusstaatssekretär Rudolf Köberle schlug vor, einen Förderkreis einzurichten. Hier konnten nun auch weitere Persönlichkeiten und Institutionen am Ziel der Stiftung mitwirken und sie unterstützen. Den Vorsitz übernahm Minister a.D. Rudolf Köberle MdL für mehr als 12 Jahre. Im Dezember 2015 übergab er das Amt an Tobias Wald MdL, der dieses bis 2019 inne hatte. Interimsweise ist seitdem der Beiratsvorsitzende LKMD Matthias Hanke Ansprechpartner für die Mitglieder des Förderkreises.

Spiritus Rector: Walter Pfohl

Er gilt als Spiritus Rector und treibende Kraft für das Singen mit Kindern in Baden-Württemberg: Walter Pfohl. Als Ministerialrat beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport war er als Landesmusikreferent verantwortlich für die Schulmusik in Baden-Württemberg. Walter Pfohl initiierte das Bündnis „Singen mit Kindern“ und setzte sich für die Gründung der Stiftung „Singen mit Kindern“ ein. Viele Jahre war er Ideengeber und Motor für zahlreiche Projekte – auch nach seiner Pensionierung 2008. Von 2002 an war er kooptives Vorstandsmitglied, bis er sich 2013 aus der Vorstandsarbeit und 2019 aus dem  Förderkreis der Stiftung „Singen mit Kindern“ zurückzog. Der Arbeitskreis Musik und Medizin, die Gründung des Landeshebammenchors, die Veröffentlichung des Liederbüchleins „Der kleine Elefant“, um nur einige Projekte zu nennen, initiierte er und setzte sie erfolgreich um.